Projekt „Freunde – gemeinsam stark“ in der ev. Kita Wissingen
Vor zwei Jahren haben sich alle Kitas aus unserem Trägerverbund Melle-Georgsmarienhütte auf den Weg zur „Freunde - gemeinsam stark - Kita“ gemacht.
Unser Team nahm an einer zweitätigen Fortbildung zum Thema „Freunde – Lebenskompetenzen für Kinder im Vorschulalter“ mit dem Kursleiter und Freundetrainer Uwe Holtmann teil. Inhalt war, bereits im Vorschulalter wichtige soziale Kompetenzen zu vermitteln und so der Sucht – und Gewaltentstehung vorzubeugen.
Lebenskompetent ist, wer:
- sich selbst kennt und mag
- empathisch ist
- kritisch und kreativ denkt
- kommunizieren und Beziehungen führen kann
- durchdachte Entscheidungen trifft
- erfolgreich Probleme löst
- Gefühle kennt und benennen kann
- Stress bewältigen kann
Alles Aussagen, mit denen wir uns während unserer Ausbildung auseinandergesetzt haben und die wir in unserer alltäglichen Arbeit mit den Kindern berücksichtigen. Während der Fortbildungstage wurde die Bedeutung sowie deren Umsetzung in den Fokus gestellt.
Während in der ersten Phase haben wir uns mit dem Thema: „Mit viel Gefühl“ auseinandergesetzt.
Eine wesentliche Entwicklungsaufgabe in der frühen Kindheit ist, zu lernen mit den eigenen und den Gefühlen anderer umzugehen. Kinder, die ihre Gefühle verbal und nonverbal ausdrücken können und die emotionalen Botschaften der anderen erkennen, haben mehr sozial- emotionale Kompetenzen. Diese Kompetenz ist eine wichtige Grundlage für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Wer sich selbst mag, fühlt sich sicher, kann positiv auf andere Kinder/Menschen zugehen und somit Freundschaften schließen oder verstärken.
Die zweite Phase beinhaltete den „Selber – mach – Tag“. Die Kinder spielten an einem Tag in der Woche über einen längeren Zeitraum ohne vorgefertigtes Spielmaterial und ohne spezielle Angebote der Fachkräfte. Sie übernahmen es, den Alltag ganz nach ihren eigenen Wünschen und Ideen zu gestalten und entwickelten dadurch neue Handlungsstrategien.
Sie stellten sich selbst Aufgaben, suchen und fanden Lösungen. So wurde ein bewussterer Umgang mit dem Spielmaterial und ein verändertes Konsumverhalten in den Blick genommen.
In der dritten Phase wurde „ein Platz zum Streiten“ thematisiert. Streiten und Kompromisse finden stand auf dem Plan. Ein Streitteppich von der Stiftung Freunde wurde in der Kita eingeführt und somit eine Unterstützung in diversen Streitsituationen.
Streitende Parteien versammelten sich im geschützten Rahmen auf diesem Teppich, um z.B. folgende Fragen zu besprechen:
- Was stört dich?
- Welches Gefühl hast du gerade?
- Was muss sich ändern?
- Was kannst du/der/die andere machen?
- Wie findet ihr eine Lösung?
- ……….
In der vierten Phase ging es um Mitbestimmung, Entscheidungen treffen, Gespräche führen. Unsere älteren Kinder haben in dieser Zeit Morgenkreise in der Gruppe geleitet und verantwortungsbewusst den Vormittag gestaltet.
Aber auch zur Ruhe kommen, Langeweile aushalten gehören zum Alltag. Ich darf mich in eine Ecke legen und ausruhen. Die Langeweile war nicht nur für die Kinder schwierig. Auch wir Erzieherinnen mussten lernen, uns zurückzunehmen. Aus der Ruhe heraus kommen neue Ideen, die wichtig sind zur Selbstverwirklichung.
Die Freunde Stiftung – www.stiftung-freunde.de – arbeitet mit den drei Freunde Figuren von Helma Heine (Franz von Hahn, Jonny Mauser und der dicke Waldemar).
Diese Figuren sitzen nun in jeder Gruppe und werden von den Kindern auch gerne angenommen.
Am Montag, den 27. Februar haben wir unser Zertifikat von Herrn Holtmann überreicht bekommen und dürfen uns jetzt offiziell „Freunde – gemeinsam stark“ Kita nennen.
Wir haben diese Fortbildung als bereichernd erlebt und viele Elemente fließen immer wieder im Alltag in unsere Arbeit mit ein.
geschrieben A. Fröhlich & B. Viehmeyer
Einen Kommentar schreiben